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Grand Balcon Nord

Höhenwanderweg über Chamonix

Der Grand Balcon Nord ist ein klassischer Wanderweg, der oberhalb des Tals von Chamonix und der Arve verläuft. Er wird auch manchmal nach einem französischen Geografen, der die Mont-Blanc-Region kartografisch im Detail erfasst hat, als Henri-Vallot-Weg bezeichnet.

Der Weg führt von der Mittelstation der Seilbahn auf die Aiguille du Midi, die auch Plan de l’Aiguille heißt, nach Montenvers, wo die Zahnradbahn von Chamonix zum Mer de Glace endet. Oder umgekehrt, wie ihn manche zu gehen vorziehen, da man in dieser Richtung stets die Aussicht auf den Mont Blanc vor sich hat, dafür am Anfang aber einen längeren Anstieg in Kauf nehmen muss.

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Seilbahn zur Mittelstation Plan de l’Aiguille, Aiguille du Midi im Hintergrund

Ich habe jedenfalls die klassische Richtung gewählt, die direkt oberhalb von Chamonix an der Mittelstation beginnt.

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Chamonix von der Mittelstation Plan de l’Aiguille aus gesehen

Um den Mont Blanc zu sehen, muss man sich also entgegen der Laufrichtung ab und zu umdrehen. Am Anfang des Weges ist man ihm am nächsten und hat auch den Glacier des Bossons direkt vor sich.

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Mont-Blanc-Massiv mit Dôme du Goûter, Aiguille du Goûter und Glacier des Bossons

In der anderen Richtung hat man zur Rechten stets die Gipfel der Aiguilles de Chamonix im Blick.

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Aiguilles de Chamonix und Aiguille Verte links im Hintergrund
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Blick auf die Aiguilles Rouges

Die beste Tageszeit für den Weg ist der Nachmittag, da dann die Sonne die Felswände und Gipfel, unter denen der Wanderweg direkt verläuft, in ihr Licht taucht.

Es heißt auch, dass auf dem Weg vormittags weit mehr Betrieb ist als nachmittags, was ebenfalls dafür spricht, die Wanderung später am Tag zu unternehmen.

Zur Linken hat man während der Wanderung stets den Blick ins Tal von Chamonix und auf die gegenüberliegende Kette der Aiguilles Rouges.

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Dôme du Goûter, Aiguille du Goûter und Seilbahnstation Plan de l’Aiguille
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Dôme du Goûter und Seilbahnstation Plan de l’Aiguille

Die Aussicht in alle Richtungen ist fantastisch, aber es gibt gute Gründe, sich häufig umzudrehen, um in den Genuss der sich stets ändernden Perspektive auf die Hauptgruppe des Mont Blanc zu kommen.

Der Weg ist abwechslungsreich und führt durch felsiges Gelände, Geröll, Wiesen- und Waldabschnitte.

Er hat als Höhenweg über dem Tal nur wenige Steigungen und kann ohne besondere Ausrüstung begangen werden, was allerdings auch den Nachteil hat, dass er zur Hauptsaison nicht nur von Massen von Wanderern aller Altersgruppen bevölkert sein kann, sondern auch von sportlicheren Trailrunnern, welche die Strecke im Lauftempo absolvieren.

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Chamonix und Tal der Arve in Richtung Südwesten, Brévent auf der gegenüberliegenden Seite

Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man über Chamonix den Brévent, von dem man eine großartige Aussicht auf das ganze Mont-Blanc-Massiv hat. Das Tal der Arve hat man in beiden Richtungen im Blick – talabwärts weiter nach Frankreich hinein, wo das Tal immer breiter wird, und talaufwärts in Richtung Schweiz, wo das Tal endet und nur über den Col de la Forclaz verlassen werden kann.

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Chamonix und Tal der Arve in Richtung Nordosten, Aiguilles Rouges auf der gegenüberliegenden Seite

Die Aiguilles de Chamonix, die einen den größten Teil des Weges zur Rechten begleiten, sind eine Kette, die sich aus vielen Gipfeln zusammensetzt – mit der Aiguille du Midi als der höchsten Spitze am südwestlichen Ende der Kette.

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Blick hinauf zu den Aiguilles de Chamonix

Gegen Ende des Weges ist ein etwas steileres Stück zu meistern, das in Serpentinen auf einen höher gelegenen Hang hinaufführt.

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Blick auf die Aiguilles Rouges

Das Wetter kann die perfekte Aussicht natürlich etwas trüben, aber selbst mit ein paar Wolken ist der Grand Balcon Nord eine Wanderung wert.

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Dôme du Goûter in der Mont-Blanc-Gruppe und seine Gletscher

Der Signal Forbes in etwa 2200 Metern Höhe ist eine kleine Passhöhe und ein Wendepunkt des Weges.

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Am Signal Forbes

Hier eröffnet sich plötzlich ein neuer Blick in Richtung der Gipfel über dem Mer de Glace mit der Grandes Jorasses als höchster Spitze.

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Gipfel über dem Mer de Glace, Nordwand der Grandes Jorasses im Hintergrund und teilweise in Wolken

Vom Signal Forbes führt der Weg nun stets bergab hinunter zur Bergstation der Zahnradbahn Montenvers.

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Station der Zahnradbahn Montenvers und Mer de Glace

Die Zahnradbahn führt dann bequem durch den Wald von Montenvers zurück nach Chamonix.

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Aiguilles de Chamonix mit Aiguille de Blaitière und Aiguille du Plan

(Fotos vom September 2018)

 

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Rundblick vom Brévent

Aussicht auf das Mont-Blanc-Massiv und mehr

Der Brévent ist ein 2525 Meter hoher Berg, der eine einzigartige Aussicht auf die Mont-Blanc-Gebirgsgruppe bietet. Er befindet sich am südwestlichen Ende der Aiguilles Rouge, einem Gebirgsblock auf der nordwestlichen Seite des Tals von Chamonix gegenüber der Mont-Blanc-Gruppe.

Der Brévent kann in zwei Etappen erreicht werden: Zunächst mit einer Gondelbahn vom Tal auf den Planpraz in 2000 Metern Höhe.

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Gondelbahn von Chamonix auf den Planpraz
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Luftseilbahn vom Planpraz auf den Brévent

Den zweiten Abschnitt übernimmt eine Luftseilbahn vom Planpraz auf den Gipfel des Brévent.

Der Brévent ist damit so bequem zu erreichen, dass er natürlich ein Touristenmagnet ist. In der Seilbahn bestimmen stets vorgeglühte Kegelclubs den Geräuschpegel. Die vermutlich nicht vorhandene Promillegrenze für Fahrten mit einer Seilbahn machen die Eroberung des Bergs selbst in völlig unbekleidetem Zustand, in einer Polonaise oder mit Bierkästen tragenden Sherpas möglich. Selbst die Schaffnerinnen müssen ja nur einen Schalter umlegen, den Rest macht die Maschinerie automatisch. Meistens sind sie aber trotzdem nüchtern und in ihr Handy vertieft, bis der tobende Mob sie an der Bergstation wachrüttelt und nach dem Öffnen der Kabinentüren schreit.

Die Aussicht vom Brévent ist trotzdem phänomenal, vor allem auf die Mont-Blanc-Gruppe.

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Von links nach rechts: Aiguille du Midi (3824 m) mit der Bergstation der Seilbahn auf dem Gipfel, Mont Blanc du Tacul (4248 m), Mont Maudit (4465 m), Mont Blanc (4810 m), Dôme du Goûter (4304 m), Aiguille du Goûter (3863 m), Aiguille de Bionnassay (4052 m) ganz rechts im Hintergrund. Die beiden Gletscher im Vordergrund sind der Glacier des Bossons und der Glacier de Taconnaz.

Allerdings ist die bessere Tageszeit wohl der Nachmittag, an dem man nicht mit Gegenlicht fotografiert und die großen Nordwände auf der anderen Seite nicht im Schatten liegen.

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Mont Blanc du Tacul, Mont Maudit, Mont Blanc und Glacier des Bossons

Vom Brévent aus ist auch deutlich zu erkennen, dass der Mont Blanc der höchste Gipfel der Gruppe ist, was vom Tal aus durch seine etwas zurückgesetzte Position nicht immer so eindeutig zu sehen ist.

Ein paar weitere Gipfel, die zur Hauptgruppe des Mont Blanc gehören, sind von hier nicht zu sehen und befinden sich auf der Rückseite, der italienischen Seite, des Massivs.

Nordöstlich der Hauptgruppe schließen sich die Aiguilles de Chamonix an, die sich direkt über Chamonix befinden und das Panorama des Ortes vom Tal aus dominieren.

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Die Kette der Aiguilles de Chamonix bis zur Aiguille du Midi im Vordergrund

Unterhalb dieser Gruppe verläuft der Grand Balcon du Nord, ein Wanderweg oberhalb von Chamonix mit großartiger Aussicht auf die Aiguilles Rouges.

Weiter östlich sieht man die Gipfel oberhalb des tiefen Taleinschnitts des Mer de Glace.

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Von links nach rechts: L’Evèque (3469 m) der Sägezahn ganz links, Aiguille de Triolet (3870 m) im Hintergrund, Aiguille du Moine (3412 m). Die drei Gipfel in der Mitte: Aiguille de Talèfre (3730 m), Aiguille de l’Éboulement (3599 m), Aiguille de Leschaux (3759 m). Rechts im Vordergrund: Aiguille de la République (3305 m) die scharfe Spitze, Aiguille des Grands Charmoz (3445 m), Aiguille du Grépon (3482 m)

Die Berge ganz im Nordosten werden vor allem von der Aiguille Verte dominiert.

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Chamonix und Gipfel von links nach rechts: Aiguille du Tour (3544 m), Aiguille du Chardonnay (3824 m), Aiguille d’Argentière (3900 m), Aiguille Verte (4122 m)

Unterhalb der Aiguille Verte kann man die Seilbahn auf die Aiguille des Grands Montets erkennen.

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Aiguille du Chardonnay, Aiguille d’Argentière, Aiguille des Grands Montets (3295 m) mit der Bergstation der Seilbahn auf dem Gipfel über dem Schneefeld im Vordergrund, Aiguille Verte, Les Drus (3754 m) rechts vom Gipfel im Vordergrund, Le Cardinal (3647 m) ganz rechts

Noch weiter nordöstlich sieht man weit in die Schweiz hinein. Häufig sind am Himmel Paraglider unterwegs, ein Sport, der in Chamonix sehr populär ist.

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Croix de Fer (2343 m), Les Grandes Autannes (2680 m), Pointe de Bron (2954 m) ganz rechts am Rand

Im Norden hat man einen weiten Überblick über die Kette der Aiguilles Rouges, die „roten Spitzen“, die zu den französischen Voralpen gehören. Die rötliche Färbung ist auf mit Eisenoxid angereichertes Gneis zurückzuführen.

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Mont Buet (3096 m) in der Mitte und Aiguilles Rouges mit der Aiguille du Belvédère (2965 m) als höchster Erhebung

Im Nordwesten schließt sich das Massif de Plate an, hinter dem man in der Ferne sogar das Jura-Gebirge erkennen kann.

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Massif de Plate
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Gorges de la Diosaz, Servoz, Passy

Im Westen blickt man in die Schlucht von Diosaz, durch die ein Wanderweg führt, und weit nach Frankreich hinein mit den Orten Servoz und Passy im Vordergrund.

Den Abschluss der Drehung um 360 Grad auf dem Brévent bildet im Südwesten der Lac du Brévent, der ganz in der Nähe unterhalb des Berggipfels auf einem kleinen Hochplateau liegt.

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Lac du Brévent (2125 m)

(Fotos vom September 2018)

 

Annecy und Lac d’Annecy

Ausflug ins Venedig der Alpen

Annecy ist die Hauptstadt des Départements Haute-Savoie (Hochsavoyen) in der französischen Region Auvergne-Rhônes-Alpes. Zu diesem Département gehören auch Chamonix und sein Tal, die Mont-Blanc-Gebirgsgruppe und der französische Teil des Genfer Sees.

Die etwa 125.000 Einwohner große Stadt ist bequem von Chamonix aus als Tagesausflug zu erreichen – entweder in gut einer Stunde auf einer schnellen, nördlich verlaufenden und fast bis Genf reichenden Autobahnroute, oder in etwa zwei Stunden auf einer südlich verlaufenden Landstraßenroute, die am See von Annecy, dem Lac d’Annecy, entlangführt und sicherlich die landschaftlich interessantere Strecke ist.

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Die Stadt liegt am Nordende des Sees, der sich in 418 Metern Meereshöhe befindet. Man ist hier schon im westlichen Randbereich der Alpen und die Berge haben nur noch eine Höhe um die 2000 Meter.

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Überragt wird die Stadt vom mittelalterlichen Château d’Annecy, das auf einem Hügel mitten in der Altstadt thront. Es war der Sitz der Grafen von Genf und der Herzöge von Nemours.

Nach seiner Zeit als Adelsresidenz diente es etwa 300 Jahre lang als Kaserne, bevor es in den 50er Jahren zu einem Museum umgewandelt wurde.

Annecy wird vom See aus von einem kanalisierten Fluss durchströmt, Le Thiou, der ein paar wenige Seitenarme hat. Der Fluss verläuft dicht zwischen den Häusern der Altstadt hindurch. Daher wird die Stadt auch als das Venedig der Alpen bezeichnet.

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Die engen Promenaden an beiden Seiten des Hauptkanals sind von vielen Cafés und Restaurants gesäumt.

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Je nach Tageszeit sind unterschiedliche Häuserfronten, die in vielen verschiedenen Gelb- und Rottönen getüncht sind, von der Sonne beleuchtet.

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Der Kanal wird von manchen alten Brücken überspannt, die teilweise reine Fußgängerbrücken sind und teilweise auch den Autoverkehr über den Fluss befördern.

Natürlich wird die Stadt von vielen Touristen besucht, aber man sieht genauso viele Leute auf Bänken und Treppenstufen am Ufer sitzen, die den Eindruck machen, einheimisch zu sein. Das Verhältnis zwischen beiden Gruppen sieht ausgewogen aus, im Unterschied zu Venedig. Was die Vielfalt der Kanäle und Brücken angeht, reicht sie nicht an das italienische Vorbild heran.

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Viele Wasservögel fühlen sich auf dem Gewässer wohl, werden sie doch offensichtlich vom Publikumsverkehr durch die Altstadt gut mit Futter versorgt.

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Hier und da findet man, passend zum alten Château, ein mittelalterlich anmutendes Stadtbild, manchmal palastartige Bürgerhäuser und viele schattige Plätze an den Kanälen durch die Stadt.

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Das Wasser des Lac d’Annecy ist äußerst sauber und klar. Die Stadt selbst behauptet, er sei der sauberste See Europas. Ob es stimmt oder nicht, die Stadt unternimmt jedenfalls schon seit den 60er-Jahren intensive Anstrengungen, die Wasserqualität zu schützen und zu verbessern – und die Wasserbewohner des Sees sind ihr vermutlich auch dankbar dafür.

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Am kleinen Hafen in Annecy fahren stets ein paar Ausflugsschiffe ab, die Zwischenstopps an einigen der vielen kleinen Dörfer einlegen, welche die Ufer des Sees säumen.

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Insbesondere am späten Nachmittag und in den frühen Abendstunden, wenn die Sonne das Ostufer des Lac d’Annecy noch beleuchtet, ist die Fahrt zurück nach Chamonix entlang des Westufers besonders reizvoll.

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Bei Duingt liegt das Château de Duingt auf einer kleinen Halbinsel, welche den See in zwei Hälfen aufteilt.

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Der kleinere südliche Teil wird manchmal Petit Lac genannt.

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Während der größere nördliche Teil den Namen Grand Lac trägt.

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(Fotos vom September 2018)

 

Tramway du Mont-Blanc

Fahrt mit der Zahnradbahn an den Fuß des Mont-Blanc

Die Tramway du Mont-Blanc – auch kurz TMB genannt – ist eine Zahnradbahn, die von Le Fayet, einem Ortsteil von Saint-Gervais-les-Bains, der nicht weit von Chamonix-Mont-Blanc entfernt ist, auf den Nid’Aigle in knapp 2400 Metern Höhe führt.

Diese elektrisch betriebene Bahn wurde in mehreren Teilstücken zwischen 1908 und 1913 eröffnet. Es war tatsächlich geplant, sie über die Aiguille du Goûter bis auf den Gipfel des Mont-Blanc zu führen, was aber bald als illusorisches und viel zu kostspieliges Unterfangen aufgegeben wurde.

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Die „Straßenbahn“ auf den Mont-Blanc

Wie der Name schon nahelegt, beginnt die Bahn wie eine Straßenbahn am Bahnhof von Le Fayet und geht erst ein paar hundert Meter durch den Ort, bevor sie sich durch Waldabschnitte und zwischen Wohnhäusern hindurch langsam bergauf schlängelt.

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Am Ortsausgang von Le Fayet geht es bergauf

Je höher die Fahrt geht, desto weiter reicht der Blick. Auf einem Abschnitt unterwegs hat man einen schönen Ausblick auf Chamonix und das Tal der Arve.

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Chamonix und das Tal der Arve

Und auf die Bergspitzen, die sich über Chamonix erheben.

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Die Aiguilles über Chamonix

Die Zahnradbahn hält an verschiedenen Zwischenstationen, wie dem Col de Voza und der Station Bellevue.

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An der Bahnstation Bellevue

Hinter einem kurzen Tunnel auf einem steilen Stück hält der Zug plötzlich abrupt und der Schienenstrang endet recht unspektakulär mitten im Geröll. Man hat tatsächlich den Eindruck, als sei die Arbeit an den Schienen hier nur unterbrochen worden und würde in Kürze fortgeführt werden. Aber in Wirklichkeit hat man die endgültige Bergstation der Bahnstrecke in 2386 Metern Höhe erreicht.

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Ende der Bahnstrecke an der Bergstation Nid’Aigle

Von der Bergstation hat man einen guten Blick zurück auf den Mont Vorassay mit dem Passeinschnitt des Col de Tricot und auf das Tal von Saint-Gervais, von dem aus die Zahnradbahn hinaufgefahren ist.

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Mont Vorassay und Col de Tricot

Ein kurzer Wanderweg über ein paar hundert Meter führt hinauf zur 2414 Meter hohen Berghütte des Nid’Aigle.

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Weg von der Bahnstation zur Berghütte Nid’Aigle

So unscheinbar die Bergstation am Nid’Aigle auch ist, so bildet sie doch den Ausgangspunkt für die „Königsroute“ auf den Mont-Blanc, die über das Refuge de la Tête Rousse, das Refuge du Goûter und den Dome du Goûter zum höchsten Gipfel der Alpen führt.

Der eigentlich nahe Mont-Blanc selbst ist allerdings vom Nid’Aigle aus nicht zu sehen und wird den vorgelagerten Eis- und Felswändern verdeckt. Die Szenerie in Richtung Mont-Blanc-Massiv wird stattdessen vom 4052 Meter hohen Gipfel der Aiguille de Bionassay und ihrem Gletscher, dem Glacier de Bionassay, beherrscht. Häufig ist hier das Grollen herabstürzender kleiner Lawinen aus Eis und Geröll zu hören.

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Aiguille de Bionassay und Glacier de Bionassay
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Blick zurück ins Tal von Saint-Gervais-Les-Bains

Die Fahrt zurück ist mit ihren weiten Aussichten über das Tal, in welches der Gletscher abfließt, und über den Bergrücken, über den sich die Schienen der Zahnradbahn schlängeln, nicht weniger sehenswert.

Von der Bahn aus hat man auch einen guten Blick auf den sanften Rücken des Mont Lachat, den ich ein paar Tage später noch von der anderen Seite aus besteigen würde.

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Mont Lachat und Bahnstrecke über den Col de Lachat

Ein Blick zurück zeigt noch einmal den Talabschluss durch die Felswände und den Gletscher der Aiguille de Bionassay.

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Aiguille de Bionassay

Der Glacier de Bionassay endet mit viel Geröll in einem kleinen Gletschersee, von dem aus seine Wassermassen in einem Gebirgsbach ins Tal fließen.

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Gletschersee des Glacier de Bionassay
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Unteres Tal des Glacier de Bionassay

Das Tal, durch den der Gletscherbach verläuft, ist sehr grün und hat einen besonderen Reiz. Es mündet bei Le Champel in das Tal von Saint-Gervais.

Im weiteren Verlauf der Bahnlinie hat man noch einmal Gelegenheit, in das Tal aus der anderen Richtung mit der Aiguille de Bionassay und dem Ende des Gletschers im Hintergrund zu blicken.

 

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Blick durch das Tal zum Glacier de Bionassay

An mehreren Stellen spaltet sich die sonst einspurige Bahntrasse in zwei Gleise auf, so dass sich die bergauf und bergab fahrenden Bahnen dort kreuzen können.

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Ausweichstelle der Tramway du Mont-Blanc

Weiter unten, wenn sich der Zug der nur 580 Meter hoch gelegenen Talstation in Le Fayet nähert, geht die Landschaft immer mehr in grüne Almen über.

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Almen an der Bahnstrecke

Und das bedrohliche Donnern der Lawinen am Glacier de Bionassay wird vom Summen der Insekten ersetzt, die sich intensiv mit den Blüten auf den zahlreichen Blumenfeldern beschäftigen.

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Spätsommerblumen auf den Almen

(Fotos vom September 2018)

 

Les Grands Montets und Glacier d’Argentière

Ein Gletscher im Mont-Blanc-Massiv aus nächster Nähe

Die Aiguille des Grands Montets ist ein 3275 Meter hoher Berg im Mont-Blanc-Massiv in den französischen Alpen, der mit einer zweistufigen Seilbahn von Argentière, einem Teilort von Chamonix-Mont-Blanc, aus erreicht werden kann.

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Seilbahn auf die Aiguille des Grands Montets

Schon vom Tal und dem ersten Abschnitt der Seilbahn aus hat man einen schönen Blick auf einen großen Teil des Hauptmassivs des Mont Blanc.

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Mont-Blanc-Massiv mit Dôme du Goûter und Aiguille du Goûter von Argentière aus gesehen

Vom Gipfel aus tut sich dann eine Aussicht auf den gesamten Mont Blanc (4810 m) und die vorgelagerte Aiguille du Midi (3842 m) auf, die nochmal fast 600 Meter höher als die Aiguille des Grands Montets ist und ebenfalls mit einer Seilbahn erreicht werden kann.

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Mont Blanc mit Aiguille du Midi im Vordergrund

Nördlich – rechts – des Mont Blanc hat man einen weiten Blick ins Tal und über Chamonix.

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Blick auf Chamonix von der Aiguille des Grands Montets
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Aiguille du Dru (Les Drus)

Im Vordergrund des Mont Blanc zeigt sich ganz nah der Doppelgipfel der Aiguille du Dru (3754 m) – auch einfach Les Drus genannt – mit der imposanten Nordwand, auch wenn die Sicht auf diesen Gipfel und seine noch höhere Westwand von Westen aus noch beeindruckender ist.

Noch näher liegt die Aiguille Verte (4122 m), die sich direkt südlich der Gipfelstation oberhalb eines großen Schneefeld erhebt.

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Aiguille Verte

Der eigentliche Gipfel befindet sich ein ganzes Stück hinter dem Vorgipfel am oberen Rand des Schneefelds.

Eine lange Stahltreppe führt von der Station ganz nach unten an den Fuß des Schneefelds, von wo eine weiteres großes Schneefeld mit Eisbrüchen in östlicher Richtung bis zum Glacier d’Argentière hinabstürzt.

Dieser Gletscher ist der eigentliche Aussichtshöhepunkt auf der Aiguille des Grands Montets und man kann große Teile des Gletschers vom Gipfel aus überblicken.

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Glacier d’Argentière und Mont Dolent

Der südliche, obere Anfang des Gletschers wird vom Mont Dolent (3820 m) überragt.

Auf dem Grat, der zum Gipfel dieses Berges hinaufführt, befindet sich ein Dreiländereck, in dem die französische, italienische und Schweizer Grenze zusammentreffen.

Der Gletscher fließt weiter nordwärts Richtung Tal, vorbei an zwei weiteren östlich des Gletschers gelegenen großen Gipfeln, der Aiguille du Chardonnet (3824 m) und der Aiguille d’Argentière (3901 m).

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Glacier d’Argentière, Aiguille du Chardonnet und Aiguille d’Argentière

In weiter nördlicher Richtung sieht man noch Teile des Gletschers hinter dem schroffen Gipfel der Aiguille des Grands Montets, der nur einige Meter von der Aussichtsplattform entfernt ist.

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Glacier d’Argentière und Gipfel der Aiguille des Grands Montets im Vordergrund

Von der Mittelstation der Seilbahn aus kommt man nach einer ein- bis zweistündigen Wanderung sehr nahe an den Gletscher heran, der sich aus der Nähe mit von viel Geröll und Kieselsteinen überdeckt herausstellt, die ihn recht schmutzig wirken lassen.

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Glacier d’Argentière

Man kann eine gutes Stück oberhalb des Gletschers hinabwandern, bis man sein jäh in die Tiefe stürzendes Ende erreicht.

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Glacier d’Argentière

Durch die starke Krümmung des abfallenden Gletschers haben sich hier wilde Eisformationen und -türme – auch Séracs genannt – gebildet.

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Glacier d’Argentière

Hinter dem Steilhang, wo sich immer wieder Eisblöcke lösen und in die Schlucht stürzen können, endet die Gletscherzunge recht abrupt.

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Glacier d’Argentière

Selten hat man Gelegenheit, aus so großer Nähe von einem bequem zu begehenden Wanderweg aus in die gewaltigen Abgründe und Spalten eines Gletscherbruchs zu starren!

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Glacier d’Argentière

(Fotos vom September 2018)