Die Vormittagsstunden sind häufig die einzige Zeit des Tages, in der das Matterhorn wolkenlos ist. Auch die Paraglider lieben diese Stunden, die freie Aussicht auf den Berg bieten. Zermatt hat tatsächlich den spektakulärsten Blick auf das Matterhorn, das sich isoliert von seinen nächsten Nachbarn aus dem Bergpanorama hervorhebt, mit der Ostwand zur Linken und der berühmten Nordwand, einer der drei großen Nordwände der Alpen, zur Rechten.

Eine Fülle von Seil- und Zahnradbahnen bringt die Besucher relativ bequem in höhere Gefilde.


Eine davon ist die Standseilbahn auf die Sunnegga-Alp in 2280 Metern Höhe. Die Seilbahn verläuft unterirdisch in wenigen Minuten durch einen Tunnel steil aufwärts auf die Alp. Ein langer Fußgängertunnel führt vorher von Zermatt tief in den Berg hinein, bevor man die Bahn betritt.
An der Bergstation kann man in die Gondelbahn Blauherd umsteigen und an deren Bergstation wiederum in die Seilbahn auf das Rothorn. Als ich dort war, waren diese beiden Bahnen allerdings geschlossen.
Das Panorama von Sunnegga und seiner näheren Umgebung ist beeindruckend. In allen vier Himmelsrichtungen sieht man neue Perspektiven der Walliser Berg- und Gletscherwelt.





Ein einfacher Wanderweg – einer von vielen -, der „Blumenweg“, führt von Sunnegga in einer großen Schleife oberhalb von Zermatt entlang und führt zur Bergstation der Standseilbahn zurück. Ich bin nicht sicher, ob auf diesem Weg mehr Blumen zu sehen sind als auf anderen Wegen in etwa der gleichen Höhenlage, aber es gibt zu vielen Alpenblumen erläuternde Schilder, was wohl den Namen letztendlich rechtfertigt. Wo Blumen sind, sind auch Insekten nicht weit.
Auf halbem Weg kommt man an der Tufternalp vorbei, die in dem Ruf steht, die beste Aussicht auf das Matterhorn und das schlechteste Essen mit dem unfreundlichsten Service der Schweiz zu haben. „Hallo Herr Ober, was können Sie empfehlen?“ „Ein anderes Restaurant.“

Auf dem letzten Abschnitt geht es dann die Höhenmeter wieder hinauf, die man vorher hinabgestiegen ist. Aber die Aussicht ins Mattertal begleitet weiterhin den Weg, der über grüne Wiesen bis zurück nach Sunnegga führt.
Wirft man oben angekommen einen Blick in die andere Richtung, so sieht es dort eher nach einer bergigen Mondlandschaft aus. Einzig markanter Punkt in der monotonen Öde ist die Bergstation der Gornergratbahn.

Apropos Gornergrat… der ist allerdings ein weiteres Highlight der Zermatter Bergwelt.
(Fotos vom August 2019)